Das Projekt stützt sich auf die Ergebnisse einer im Frühjahr 2011 bei Gymnasiallehrpersonen durchgeführten Befragung durch das Generalsekretariat der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK). Darin wurde der Bedarf aufgezeigt, die neuen methodischen Ansätze des Fremdsprachenunterrichts sowie entsprechende Instrumente mit dem Literaturunterricht zu verbinden. Denn gerade auf der gymnasialen Stufe ist das Sprachenlernen eng in einen literarisch-kulturellen Kontext eingebettet. Instrumente wie das Europäische Sprachenportfolio bieten eine konkrete Nutzung im Sinne der neuen Unterrichtsmethoden, schufen aber bisher keine für die Lehrpersonen ersichtliche Verbindung zum Literaturunterricht.
Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Zusatzelements für die Onlineversion des Europäischen Sprachenportfolios (ESP) III zur Förderung der Landessprachen im Rahmen des gymnasialen Literaturunterrichts. Es sollte ein innovatives Instrument geschaffen werden, das den Literaturunterricht mit aktuellen Ansätzen wie der Kompetenzorientierung, (Lern-)Strategien, der (inter)kulturellen Kompetenz und der Selbstevaluation verbindet. Dabei wurde von einem breiten Literaturbegriff ausgegangen, der nebst der fiktionalen Literatur auch alles Geschriebene sowie Film und andere Medien einschliesst. Mit diesem Instrument soll das Lernen von Landessprachen eng verknüpft werden mit den (inter)kulturellen Aspekten der entsprechenden Sprachräume. Das Zusatzelement soll in die Onlineversion des ESP III integriert werden. Somit steht es den Lehrpersonen und den Lernenden schweizweit zur Verfügung. Durch die Kombination bereits vorliegender bestehender Checklisten/Deskriptoren mit neuen Deskriptoren und darauf bezogenen exemplarischen Aufgaben im Sinne von Good practice sollen ausgewählte Bestandteile der Sprachbiographie und des (Arbeits-)Dossiers ergänzt bzw. aufgewertet werden.
Das Endprodukt soll leicht handhabbar sein und Lehrpersonen und Lernende im handlungs- und kompetenzorientierten Literaturunterricht unterstützen. Dabei kommt der Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und Interkulturalität sowie der Förderung der Lernautonomie der Lernenden eine wichtige Rolle zu.