Im vorliegenden Projekt sollen automatische Transkriptionen von Tonaufnahmen mit einer Fehlerquote von etwa 20% realisiert werden. Derzeit weisen die Ergebnisse der künstlichen Intelligenz eine Fehlerquote von fast 50% auf (Whisper, Microsoft...). Beim Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit S. Madikeri (Computerlinguistik, UZH) und N. Dherbey Chapuis. Die Transkripte werden in einem zweiten Schritt manuell korrigiert.
Der longitudinale FrOMi-Korpus besteht aus spontanen mündlichen Produktionen von 10 fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern, die beim Schuleintritt kein Wort Französisch sprachen, und 3 Schülern mit Französisch als Zweitsprache (FLS), die bei Schuleintritt die französische Sprache unterschiedlich gut beherrschten. Alle Kinder wurden während eines Schulvormittags (3:15 Stunden) über vier Schuljahre hinweg alle drei Monate aufgenommen. FrOMi umfasst 445 Stunden Aufnahmen sowie deren Transkription ins Standardfranzösische.
Der FrOMi-Korpus ermöglicht es, die longitudinale Entwicklung einer Gruppe von sehr jungen Lernenden (5 bis 9 Jahre) in Französisch als Zweitsprache und mit kaum untersuchten Erstsprachen (Amharisch, Tigrinya, Kurdisch …) über einen Zeitraum von 36 Monaten zu untersuchen.
In der laufenden Forschungsperiode (2024-2028) werden die FrOMi-Daten in vier verschiedenen Projekten analysiert:
- 2024-2027: Transkription des FrOMi-Korpus (Sept. 2024 – Dez. 2027); Finanzierung durch den Forschungspool der UNIFR (Ref. PO2490), 30'000 CHF; N. Dherbey Chapuis. Zusammenarbeit N. Dherbey Chapuis und S. Madikeri.
- 2024-2027: Erstellung didaktischer Ressourcen für fremdsprachige Schülerinnen und Schüler der Klassen 1H und 2H (Sept. 2024 – Dez. 2027); Finanzierung Bundesamt für Kultur BAK (gemäss SpV Art. 10, Ref. 95123), 193'528 CHF, N. Dherbey Chapuis. Forschungszusammenarbeit mit den Lehrpersonen der Schulen des Schönberg-Quartiers Freiburg (Kofinanzierung BAK, SEnOF, EDK).
- Finanzierungsantrag eingereicht, Einfluss des Gebrauchs von Chunks im Mündlichen auf die Entwicklung der Grammatik in Französisch als Zweitsprache. Projektzusammenarbeit von N. Dherbey Chapuis und Prof. A. Thomas.
- 2023-2028: Doktorat von N. Félix, Supervision Prof. Berthele.
Ziel ist die Transkription des FrOMi-Korpus und die Kodierung der spontanen mündlichen Produktionen, um die sprachliche Entwicklung von mehrsprachigen Kindern mit Französisch als Zweitsprache zu analysieren. Dies soll zum besseren Verständnis ihrer sprachlichen Entwicklung unter Immersionsbedingungen in der Schule beitragen. Gestützt auf die Analysen sollen Unterrichtsmaterialien und didaktische Angebote entwickelt werden, um so den Französischunterricht besser auf die Bedürfnisse dieser Kinder abzustimmen.