Isabelle Noël, Jacqueline Gremaud, Mariana Steiner
Ziel des Projektes ist es, einen kritischen Ansatz für eine Pädagogik der Vielfalt vorzuschlagen, der von den sozialen Ungleichheiten der Kinder ausgeht und sich bewusst ist, dass diese in sozialen Prozessen durch die Schule in Bildungsungleichheiten übersetzt werden. Wir hinterfragen die ideologischen Fundamente einer interkulturellen Pädagogik und die damit verbundenen kulturalistischen und egalitaristischen Auswüchse und schlagen einen epistemologischen Perspektivenwechsel vor. Dabei soll a) pädagogisches Handeln notwendigerweise mit sozialen Theorien zu Phänomenen der Ungleichheit (unter besonderer Berücksichtigung der Arbeiten von Bourdieu, Foucault und Goffman) zusammengedacht, b) die Bedeutung des Klassenzimmers als Kreuzungspunkt von sozialen Ungleichheiten (Geschlecht, Ethnizität, Begabung, Sprachen, sozio-ökonomische Herkunft usw.) unterstrichen und c) die Bedingungen für eine Transformation von Ausgrenzungsprozessen im lokalen Mikrokosmos Klassenzimmer beleuchtet werden. Auf dieser Grundlage werden im Projekt auch die Rolle der Lehrerbildung und die Curricula hinterfragt.